(© Charles Rangeley-Wilson) Das vergangene Jahr war anstrengend, am Neuen wird sich vielleicht nicht viel ändern. Mehr vom Gleichen – Reisebeschränkungen, KiTa-Sperren, Arbeitsplatzsorgen. Die Jahresvorschau wird zum Jahresrückblick der nie erstellt wurde. Fegt der Wirbelwind der Ereignisse ohne Unterbrechung durchs Leben, bleibt wenig Zeit zur Reflexion. Doch in Momenten der inneren Ruhe macht sich die Erkenntnis breit – das letzte Jahr war in Teilen auch gut. Funken an Freude blitzten immer wieder auf, verstreuten Optimismus und Hoffnung.
Fischen ging ich öfter als erhofft, majestätische Schönheiten ließen sich fangen und trotz mehrmonatigen Kontaktbeschränkungen rückten mir einige Menschen näher. Menschen mit denen ich unter Einhaltung aller Hygienemaßnahmen ans Wasser ging. Menschen mit denen ich mehr als die Freude am Fliegenfischen teile. Daraus ersteht Neues.
Einigen wird es aufgefallen sein, dass die Seite von Forelle & Äsche technische Anpassungen erfahren hat und wieder im responsive Design erscheint. Beiträge können somit wieder bequem auf jedem SmartPhone und Tablet gelesen werden. Doch was nützt das ansprechende Design ohne neue Inhalte. Darf ich also vorstellen? Die Bereicherungen des Forelle & Äsche Teams!
Einigen Lesern dürfte der Rheinländer Werner Berens als Autor von Fliegenfischen in Deutschland, Fliegenbinden Schritt für Schritt, Fliegenfischen für Einsteiger u.v.m. bekannt sein, sowie durch zahlreiche Beiträge in Fachzeitschriften und einigen Beiträge im Rundfunk. Im Alter von 5 Jahren verließ er mit seinen Eltern die staubige „Rübensteppe“ seiner frühen Kindheit und kam in eine Landschaft voller klarer Bäche, Baggerseen und Teiche. Dort wurde er in kürzester Zeit zum Fänger von Molchen und Stichlingen.
Vor 30 Jahren „entdeckte“ er das Fliegenfischen und fischt seitdem ausschließlich mit der Fliege. Zum Schreiben gelangte er durch Zufall. Der Chefredakteur einer großen Anglerzeitschrift fragte ihn, ob er nicht für die Zeitschrift über Fliegenfischen schreiben wolle, weil die Kritik an einem Beitrag der Zeitschrift über Fliegenfischen auf Äschen mehr als berechtigt war.
Er legt Wert darauf, die Worte genau so sorgfältig zu behandeln wie die Beute, über die man mit ihnen berichtet, ist erklärter Feind von „Ingenieurstexten“, die sich lesen wie Beipackzettel für Kopfschmerztabletten und von sprachlich genormtem Fastfood. Altersmäßig reitet er in den Sonnenuntergang und hat sich vorgenommen, mit 120 nach der Landung einer Äsche jenseits der 50cm kurz und schmerzlos in die ewigen Jagdgründe zu wechseln.
Zwischen mir und dem Kölner Michael Wenzel, den ich vor Jahren an der Wiesent kennenlernte, ist über die Jahre eine nahe Freundschaft gewachsen. Genau wie ich, ist er ein begeisterter Stillwasser-Fischer und fischt mit der Fliege mindestens genau so gern auf Nichtsalmoniden. Sein Wissen dazu hat er als Gastautor in Nymphenfischen: Geheimnisse entlarvt einem breiteren Publikum vermittelt. Seit unseren gemeinsamen Ausflügen zum Fliegenfischen in die Eiffel, das Ahrtal und nach Holland hat sich unsere Freundschaft im Corona-Jahr vertieft.
Anders als ich, ist er ein meisterhafter Fliegenbinder, der Anfang der 00er Jahre viele Top-Platzierungen an nationalen und internationalen Bindewettbewerben abräumte. Ein ausführliches Porträt über ihn gab es vor einigen Jahren auf dieser Seite. Mit seiner Arbeit als Fliegenbinder realistischer Muster, macht man sich am besten über seine Facebook-Seite MW ArtFlies vertraut. Als Freund einfacherer, gelegentlich auch aufwendigerer Gebrauchsmuster, wird er hier auf F&Ä mit uns einen Blick in seine Fliegendose werfen.
… lebt in München und arbeitet als Agraringenieur in der Qualitätssicherung. Er schreibt für die Zeitschriften Angelwoche und Fisch und Fang und war in naher Vergangenheit als Redakteur für Am Haken tätig. Der fischereiliche Schwerpunkt liegt in den modernen europäischen Nymphentechniken. Seine besondere Leidenschaft ist das hochalpine Fischen, dem er mehrere Wochen im Jahr in einem bekannten Revier im Oberpinzgau nachgeht.
… wurde im Herbst 1966 am Bodensee geboren. Er ist gelernter Lithograph und studierter Forstingenieur. Im Laufe seines Lebens war und/oder ist er begeisterter Segelflieger, Fallschirmjäger, Verleger, Lektor, Bogenschütze, Jäger, Grafiker, Journalist, Schrauber, freiberuflicher Förster, Steinmetz, Trauerredner, ehrenamtlicher Seelsorger und noch ein paar Dinge mehr. (Eigentlich hatte er nur mit Nautik nie irgendetwas am Hut). Er ist deutlich mehr Sammler als Jäger und repariert Dinge lieber, als sie wegzuwerfen.
Die einzige konstante Größe in den letzten 30 Jahren ist für ihn das Fliegenfischen. Er gibt Fliegenfischerkurse, fotografiert und schreibt über das Fischen, bindet Fliegen, restauriert altes und baut neues Angelgerät. Seine erste Fliegenfischer-Ehe war mit gespließtem Bambus und Seide; sie hielt 20 Jahre. Seit 2019 ist er frisch verliebt in das Tenkara-Fischen, eine Verlobung steht aus.
Im richtigen Leben ist Jacob seit über 25 Jahren glücklich (mit seiner Frau) verheiratet. Außerdem sind seit zwei Jahrzehnten braune Labrador-Retriever fester Bestandteil der Familie.
Der Kopf hinter dem Raubfisch Bindematerial- und Fliegenshop Raptorz dürfte einigen bekannt sein. Weit weniger vertraut ist wahrscheinlich vielen, dass der sympathische Fliegenfischer aus Hamburg, der wie wenige versteht seine Fliegen in Szene zu setzen, im Herzen einfach begeisterter Fliegenbinder ist.
Vom Spinnangeln kommend, drückte dem gelernten Triebwerkmechaniker 2012 ein irischer Arbeitskollege eine Hechtrute fürs Fliegenfischen in die Hand. Seit dem Tag werden alle Köder selbst hergestellt. Beim Binden von Fliegen für Hecht, Zander und Barsch auf sich alleine gestellt, entwickelte er autodidaktisch dabei seinen eigene Handschrift. Von seinem Stil begeistert, folgten in den letzten Jahren Einladungen zum Schaubinden auf Messen in Deutschland, Dänemark, Holland und die berühmte Irish Fly Fair.
Da Reisen bekanntlich den Horizont erweitert und seine Einladungen immer öfter an prächtige Forellengewässer führen, erweitert sich sein Spektrum an Bindemustern auf immer kleinere Kreationen. Mühelos schafft er den Sprung vom 1/0 zum 10er Haken, wovon wir uns in den nächsten Monaten überzeugen können.
Ich bin schon sehr aufgeregt, womit die hochkalibrigen Herren die Leser von Forelle & Äsche in den nächsten Wochen und Monaten beglücken werden. Wer sich fragt, wo meine Beiträge bleiben? Die junge Familie, der Verlag und meine Erwerbsarbeit nehmen viel Zeit in Anspruch. Trotzdem habe ich mir fest vorgenommen, meiner Leidenschaft, dem Verfassen von Texten, ebenfalls wieder vermehrt nachzugehen. Denn in den letzten Jahren hätte es einiges zu berichten gegeben – zum Glück sind meine Notizen noch vorhanden. Freue Dich also mit uns auf wieder mehr Aktivität hier auf der Seite von Forelle & Äsche.
Ich wünsche Dir ein gesundes, und in jeder Hinsicht erfolgreiches Jahr 2021. Bleib’ achtsam – die Menschen und die Natur in Deiner Umgebung werden es Dir danken.
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Phanuel Fakner says
Cool, ich freue mich drauf! Bin nun seit 3 Jahren Fliegenfischer und echt ein Fan von deiner Seite und den tollen Texten geworden!
Viel Erfolg auch den Neuen mit ihrem Start hier! Grüße
Tankred Rinder says
Vielen Dank – freut mich sehr zu hören! Wir geben uns Mühe, dass Du Fan bleibst. Grüße, Tankred
Raimund Bleninger says
Bin neugierig auf deine und auch die Beiträge der “Neuen”. LG Raimund Bleninger
Tankred Rinder says
Danke Raimund, ich auch. Habe aber richtig Lust die Seite zu früherem Glanz zu erwecken.
Viele Grüße, Tankred
Tankred Rinder says
Danke Dir Heribert – treuer Leser der beinahe ersten Stunde!. LG Tankred
Heribert Hahne says
Viel Glück! Dir und dem neuen Team.