© Walter Reisinger
Vom Einklang zum Ausklang – Baetis Rhodani zählt unumstritten zu den wichtigsten Baetiden für den Fliegenfischer in Europa. Der Schlupf der ersten Generation leitet im zeitigen Frühjahr das grosse Fressen ein. Die zweite Generation des Jahres, deutlich kleiner als ihre Frühjahrsverwandten, lädt zum großen Finale vor dem Ende der Forellensaison. Doch selbst in den letzten Tagen des Jahres, laben sich Äschen weiterhin fröhlich an dieser hartnäckigen Eintagsfliegenart. Einige Stunden Sonnenschein, milde Temperaturen und Baetis Rhodani nützt das kleine Fenster für ihren Fortbestand.
Das bekannteste Nymphenimitat der Baetis Rhodani ist Frank Sawyer’s PTN (Pheasant Tail Nymphe). Farblich variiert Baetis Rhodani von gelbgrün bis zu dunklem braunoliv. Als Schnellschwimmer flitzen sie mit raschen Auf- und Abschlagen des Hinterkörpers durch das Wasser und erreichen dabei überraschende Geschwindigkeiten. Geschlüpft wird um die Mittagszeit und am frühen Nachmittag, wenn selbst die hochstehende Sonne noch nicht oder nicht mehr, über all zu viel Kraft verfügt.
Gerade im Herbst binde ich besonders gerne eine Trockenfliege ans Vorfach. Über die Saison verteilt sollten bereits ausreichend tolle Fische, oft an der Nymphe, ans Band gegangen. So nutze ich die letzten verbleibenden Tage am Wasser bevorzugt dazu, mich der ästhetisch reizvollsten und visuell ansprechendsten Form des Fliegenfischens zu widmen. Trockenfliege angeknüpft!
Walter Reisinger – LDO Loop Wing Emerger
Es überrascht nicht, dass Emerger Muster drauf und dran sind, der klassischen Dun den Rang abzulaufen. Tief im Oberflächenfilm sitzend, imitieren Emergers das besonders verletzliche Stadium von Fliegen, vom Schlupf der Nymphe zur Subimago. Es bedarf wenig Anstrengung für Forelle & Äsche, genüsslich die unter der Oberfläche hängenden, schlupfbereiten Insekten aufzuschnappen. Besonders in ruhigeren Flusspassagen scheint der Emerger einer klassischen Dun leicht überlegen zu sein.
Bindematerialien
Haken TMC 2488, Größe 14/16 oder ähnlicher
Bindefaden olivegrün fein
Schwanzfäden CDC-Fibern
Hinterleib Bindefaden
Flügel (Loop) CDC-Feder natur
Thorax SLF-Dubbing dark olive, darüber eine Hahnenhechel (grizzly/olive)
Bindefaden anlegen. Eine kleine CDC-Feder wie abgebildet vorbereiten.
Die Feder mit zwei Wicklungen sichern und am Kiel so weit durchziehen, dass die Fibern ca. hakenschenkellang nach hinten ragen. Mit dem Bindefaden den Hinterleib formen. Danach eine mittelgrosse CDC Feder wie abgebildet einbinden
Die CDC-Feder vorne abschneiden und die Hechel einbinden.
Dubbing anwinden und den Thorax formen. Eine Dubbingwicklung auch hinter die CDC-Feder legen.
Die Hechel über das Dubbing nach vorne winden.
Die CDC-Feder über den Thorax wie abgebildet nach vorne klappen (einen Loop bilden) und den Kiel mit zwei Windungen festlegen.
Den Kiel mit einer Hechelklemme ergreifen, vorsichtig durchziehen und den Loop verkleinern. Das nach vorne stehende Ende der CDC-Feder abschneiden, mit einem Kopfknoten sichern und diesen lackieren. Die nach unten ragenden Hechelfibern v-förmig ausschneiden. Die fertige Fliege.Viel Spaß beim Binden!
Sven Ostermann – Palomino LDO
Wann ist eine Midge keine Midge? Die Palomino Bindeweise – extended Chenille bodies – wurde tatsächlich anfangs für das Binden kleiner Mücken (Midges) konzipiert. Mittlerweile wird diese Art, einer Fliege am kleinen Haken Körperlänge zu verleihen, auch für Sedges und eben Mayflies angewandt. Extended Bodies weisen unter Umständen schlechte Hakeigenschaften auf. Der Fisch kann leich außen am Kopf gehakt werden kann, wenn es größere Fliegen und kleinere Fische sind. Der Körper aus Vernille ist jedoch sehr flexibel, so dass hierbei dieses Problem nicht auftritt. Zu dem ist diese Muster relativ klein, da es sich hier um die Herbstgeneration handelt.
Bindematerialien
Haken: Buckelhaken feindrähtig #16 – 18
Bindefaden: Dyneema
Körper: Micro-Vernille
Flügel: Polypropylene Yarn
Thorax: Olive Eichhörnchendubbing
Hechel: graue Hahnenhechel
Ein ungefähr 5-7mm langes Stück Vernille hernehmen, ein Ende über einer Flamme sengen und einbinden.
Polypropylen einbinden und mit einige Windungen Bindefaden um das Yarn, einen Hechelsockel bilden.
Die Hechel im 45° Winkel festlegen.
Mit dem Eichhörnchenfell einen Dubbingstrang bilden.
Mit dem Dubbingstrang vor und hinter dem Polypropylen den Thorax formen.
Mit 3 – 5 Hechelwindungen einen Parachutekranz anbringen. Mit einem Half-Hitch (Halbstich) die Hechel abbinden und darauf achten keine der Fibern nieder zu binden.
Zuletzt vorsichtig mit einem Kopfknoten versehen. Das Garn dabei mit ein wenig Bindelack bestreichen, um den Knoten zu sichern. Die fertige Fliege. Viel Spass beim Binden!
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