© Walter Reisinger
Für den begeisterten Trockenfliegenfischer sind die Zeichen unverkennbar. Schon lichtet sich der Blätterwald, bunt gefärbte Blätter treiben in unseren Flüssen. Der verklärte Blick weckt Erinnerungen an umtriebiges Verhalten an der Oberfläche unsere Flüsse – vor nur wenigen Wochen und Monaten. Und doch weckt diese Zeit auch Hoffnung auf die nächsten, letzten verbleibenden Chancen dieses Jahres, bestückt mit Schwimmmittel und Amadou an der Weste, die Ufer unserer Fliessgewässer aufzusuchen. Noch einmal die eigene Trockene, inmitten der Ringe an der Wasseroberfläche zu präsentieren. Denn bis in den Spätherbst bieten vereinzelte Insektenschlüpfe, realistische Chancen seine Trockenfliege in den Mäulern von Forelle & Äsche verschwinden zu sehen.
An jenen Gewässern wo die Needle Fly nun für ihre Arterhaltung sorgt. Der Name dieser kleinen Steinfliege lässt Rückschluss zu auf ihre Körperform – dünn wie eine Nadel. Zur Gattung Leuctra gehörend – den artenreichsten Vertretern der Steinfliege – schlüpft die Needle Fly verlässlich bis in den November. Resistent gegen Eutrophierung, stößt man auf die Needle Fly in fast allen Gewässern des Alpenvorlands und dem Mittelgebirge. Ihre späte Schlupfzeit ist besonders für das herbstliche Fischen mit der Trockenfliege auf Äschen von Bedeutung. Wenn viele andere Insekten nur noch selten ideale Bedingungen für ihre letzte Transformation vorfinden, schwärmt die gemessen an anderen Steinfliegen relativ kleine Needle Fly, selbst bei kühleren Temperaturen zur Eiablage. Eine besonders bedeutende Imitationsphase für Steinfliegen. Die kleinen Happen sind oft die begehrtesten.
Das obige Foto stammt von Walter Reisinger – Mitautor von ‘Entomologie für Fliegenfischer‘ – der den Mageninhalt von Äschen, gefangen Ende Oktober genauer unter die Lupe nahm. Zu den 42 Needle Flies, gesellt sich eine leere Perla Steinfliegen Nymphenhülle, zwei Köcherfliegen- und Eintagsfliegenlarven, mehrere Eintagsfliegennymphen und eine Spinne.
Walter Reisinger – V Wing Needle Fly
Bindematerial
Haken TMC 212Y, Größe #15 – 17
Bindefaden weinrot fein
Hinterleib Bindefaden
Flügel Polypropylenfasern braun, mit Natur CDC Federn
Hechel Hahnenhechel braun, oder wie hier Grizzly braun gefärbt
Faden anlegen und den Hinterleib mit dem Faden formen. Polypropylenfasern mit einer Kreuzwicklung einbinden. Eine Schlaufe formen, CDC Fibern hineinlegen und verdrallen.
Den verdrallten Faden zwischen und um die Flügelwurzel legen.
Einen Hechelkranz formen und mit einem Kopfknoten sichern und diesen lackieren.
Die Fliege faconieren – Flügel, CDC-Fibern und Hechel auf die richtige Länge schneiden. Die fertige Fliege.
Hans Hilgers – Needle Fly
Bindematerial
Haken Trockenfliegenhaken Größe #15 – 17
Bindefaden Olive
Dubbing weiß und gold olive gemischt
Flügel 2 Hechelspitzen Henne Dun
Hechel Grizzly
Den Körper aus einer weiß und gold-olive Mischung formen.
Zwei Hennen Hechelspitzen über den Körper legen und mit zwei bis drei Windungen befestigen. Bei kleineren Fliegen 18-22 können die Hennenhecheln mit Goose Biots ersetzt werden.
Etwas mehr Dubbing über den den Körper legen.
Die Grizzly Hahnenhechel im Thoraxbereich der Fliegen anbringen. Mit 3-5 Windungen den Hechelkranz bilden.
Abbinden und mit einem Kopfknoten versehen. Die fertige Fliege!
Sven Ostermann – CDC Needle Fly
Dieses Muster hier imitiert ein eierlegendes Weibchen. Es sollte vorsichtig schlitternd gefischt werden. Steinfliegen sind schlechte Flieger und fliegen auch sehr ungerne. Sie entfernen sich kaum vom Gewässer, in dem sie als Larve lebten.
Bindematerial:
Haken: Daiichi 1270 #16
Bindefaden: Dyneema weiss
Eiballen: Limegreen Antron Body Wool
Körper: verdrallte CDC
Flügel: mit Tegaderm verstärkter Kunstbast grau
Hechel: CDC
Das Antron an der Hakenbeugung einbinden.
An selber Stelle ein oder zwei CDC Federn anbringen. Danach das Antron in losen Windungen entlang des Hakenschenkels befestigen.
Die CDC Federn verdrallen, um den Haken winden und den Körper formen.
Den Kunstbast wie abgebildet einbinden.
Einen Dubbingloop zur Verarbeitung des CDC anbringen. Das CDC wie in dieser Anleitung beschrieben in der Dubbingschlaufe anbringen.
Die Dubbingschlaufe mit Hilfe eines Dubbing Twisters verdrallen.
Nun um den Haken winden. Nach jeder Windung, das CDC nach hinten streifen.
Zuletzt mit einem Kopfknoten versehen und Bindelack abschliessen. Die fertige Fliege.
Viel Spass beim Nachbinden!
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