Die Märzbraune oder March Brown ist ein perfektes Exempel dafür, dass die Popularität von künstlichen Fliegen oft wenig mit deren reellen Aufkommen zu tun hat. Wenige Insekten sind bekannter, wenige Fliegen kommen so gut wie überhaupt nicht mehr in unseren Breiten vor. Glaubst Du nicht? Lies Entomologie für Fliegenfischer. Doch vielleicht erfährt dieses Insekt auch hierzulande irgendwann ein ähnliches Comeback, wie Matt Eastham es erleben durfte.
Letztes Jahr aber machte es eine überraschende massige Rückkehr. Ich möchte nicht so weit gehen und von einem Massenschlupf sprechen…doch sie schwirrte für eine kurze, perfekt orchestrierte Weile. Man sah sie am Cumbrias River Eden, als auch am River Eamont. Sogar an berühmten Yorkshire Flüssen wie dem River Wharfe sprach man von der verheißten Rückkehr einer für das Fliegenfischen und Fliegenbinden bekanntesten Eintagsfliege.
Das Scharren im Kies mit der Spitze meiner Watschuhe offenbarte viele Rhitrogena Nymphen. Manchmal schlüpften sie vor meinen Augen in der Probeentnahmeschale während ich sie zählte. Und jedes Mal war ich außer mir vor Freude, wenn ich den für Märzbraune charakteristischen dunklen Fleck am Beinglied (Femur) entdeckte; ein wichtiges Bestimmungsmerkmal. Für mich war es ein seltener Erfolg in Zeiten, wenn das Gefühl eines Rückgangs von aquatischen Wirbellosen die Gedanken von Anglern beherrscht.
Meine Annahme, dass das Wiederaufleben dieses Insekts über diese Saison hinaus anhält, ist hoffentlich nicht zu weit hergeholt. Ich wünsche es mir innigst, denn die Märzbraune ist eine noble Fliege die in der Lage ist, mürrischste Frühlingstage mit Frohsinn zu erhellen. Ganz zu Anfang der Saison wussten die Frühjahrsforellen nicht so recht, was sie mit ihnen anfangen sollten. Sobald sie sich aber an ihr Auftreten gewöhnt hatten, konzentrierten sie sich auf diese Art, inmitten eines parallel stattfindenden Schlupfs an Rhodanis und dieser anderen wichtigen Vertreterin aus der Gattung Rhitrogena, der Olive Upright.
Anfangs wurde ich kalt erwischt, muss ich zugeben. Mit nichts Größerem als Mustern am #14 Haken gewappnet, konnte ich nur tatenlos zusehen, als eine große Imago nach der anderen unter dem Wirbel einer Forellenflosse verschwand. Beim nächsten Mal war ich besser vorbereitet, auch wenn die Forellen an dem Tag die kleineren Olivefarbenen bevorzugten. Mit einem großen braun-grauen Spider konnte ich aber einige Fische an dem Tag täuschen…später verlor ich sogar einen wirklich großen Fisch der sich eine Trockenfliege #12 einverleibte, die in der kräftigen Strömung am Kopf des Pools trieb.
Von schottischen Fliegenfischern habe ich mir eine Scheibe abgeschnitten und ein dort populäres Muster nachgebunden, das sehr erfolgreich am Clyde und Tweed eingesetzt wird. Anfängliche Erfolge deuten darauf hin, dass diese Muster ähnlich zuversichtlich südlich der Landesgrenze benutzt werden kann und ich habe meine Fliegenboxen damit an diesem Wochenende aufgefrischt. Mit scheint ich starte in diesen Frühling mit mehr als nur Baetis Rhodani im Kopf.
March Brown Spider
Haken: Kamasan B170 #12
Faden: Pearsalls Seide (amber)
Rippung: Feiner Golddraht
Körper: Hasenohr Dubbing – 70% natural, 30% olive
Hechel: Rebhuhn Nacken braun
March Brown Jingler
Haken: Kamasan B170 #12
Faden: Griffiths Sheer 14/0 cinnamon
Rippung: Pearsalls Seide (amber)
Schwänzchen: Coq de Leon
Körper: Hasenohr Dubbing – 70% natural, 30% olive
Hechel 1 : Hahn Red Game
Hechel 2: Rebhuhn Nacken braun
March Brown emerger
Haken: Varivas 2210 #12
Faden: Griffiths Sheer 14/0 cinnamon
Körper: Turkey biot
Thorax: CDC verdrallt
Wing post: Aero-dry wing weiß
Hechel: Henne Rebhuhn grau
Herzlichen Dank für diesen Beitrag an Matt Eastham – einem fanatischen Fliegenfischer, der seine Besessenheit fürs Fischen, Fliegenbinden und die Fotografie lange Zeit im nun vom Netz genommenen Blog North Country Angler festhielt. Als geschätzter Schreiber und Fotograf liefert er regelmäßig Beiträge für Publikationen wie Trout & Salmon und Eat, Sleep, Fish.
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