Photo © Biopix.dk
‘Entomologie für Fliegenfischer‘ konnte ich dieses schöne Gary LaFontaine (Caddis Flies, 1981) Zitat entnehmen: ”Hydropsychiden sind so weit verbreitet und kommen in solchen Massen im fließenden Wasser vor, dass jedes Wissen über sie eine wichtige Hilfe für den Fliegenfischer ist. Wenn man hingegen nichts über sie weiß, kann einem das viele Tage am Fluss verleiden. Diese Insekten leben als Larven in der Strömung, schwimmen als Puppen an die Wasseroberfläche und tauchen als flugfähige Tiere wieder hinunter an den Gewässergrund zur Eiablage – und die Forellen fressen sie selektiv in allen drei Stadien.”
Die Marbled Sedge ist ein beeindruckendes Insekt, das leicht an seinen marmoriert gemusterten Flügeln zu erkennen ist. In Europa weit verbreitet, bevorzugt sie rauere, steinige Bäche und Flüsse und hat ihre Hauptschlupfzeit von Juni bis September. Durch ihre hohe Toleranz von Gewässerverschmutzung trifft man sie im Vergleich zu anderen Sedges/ Caddis häufig in dichter Menge an – aufsteigend, schlitternd, tauchend.
Walter Reisinger – Marbled Sedge – Buck Caddis
Walter orientiert sich bei diesem Muster an bekannter Vorlage (Buck Caddis), greift dabei aber auf im deutschsprachigen Raum weniger bekanntes Bindematerial für die Flügel zurück. Der Klippspringer (engl. Klipspringer) ist eine kleine afrikanische Antilope. Das Haar ist sehr stark kontrastreich – weiss, schwarz, braun meliert – hat keine Unterwolle und besteht ausschließlich aus dicken Grannen. Südafrikanische Fliegenbinder verwenden es für unterschiedliche Fliegenmuster, die bekannteste ist sicherlich die DDD, eine Fliege ähnlich der Irresistible. Walter schwört auf dieses außergewöhnliche Fell und ist der Meinung es gäbe kein besseres Flügelmaterial für die Buck Caddis.
Bindematerial:
Haken: Standardhaken, Größe 12/14
Bindefaden: olivegrün
Körper: Ice Dub UV light olive
Flügel: CDC-Feder, darauf Klippspringerhaar
Kopfdubbing: Davy Wotton SLF Dubbing burnt orange
Bindefaden anlegen, Dubbing anwinden und den Körper formen.
CDC-Feder mit der Spitze, wie abgebildet, einbinden.
Die Feder doppeln und einen Hechelkranz formen.
Nach jeder Wicklung alle Fibern nach hinten streifen.
Nun alle Fibern nach vorne oben ziehen und festlegen.
Den Bindefaden wieder nach hinten führen und die Fibern nach auf den Körper klappen und festlegen.
Das Klippspringerhaar einbinden und die nach vorne stehenden Enden kurz abschneiden.
Kopfdubbing anwinden und die Fliege abschließen. Viel Spaß beim Nachbinden!
Hans Hilgers – Marbled Sedge Pupa
Hans widmet sich mit seinem Muster, dem beginnenden Stadium eines Sedge / Caddis Schlupfs. Zu Beginn eines Schlupfs befinden sich noch immer weitaus mehr Köcherfliegen am Flußgrund als an der Wasseroberfläche. Dort sammeln sich Forelle & Äsche noch, um diese leichte Beute aufzugreifen die nach und nach zur Oberfläche aufsteigt.
Bindematerial:
Haken: Shrimp/ Grub, Größe 12/14
Bindefaden: Weiss/ schwarz
Schwänzchen: Straußenfieber weiss
Hinterkörper: Turkey Biots (Caddis Green)
Vorderkörper: Straußenfieber weiss
Flügelscheide: Turkey Biots (schwarz)
Beinchen: Pfauengras
Haken einspannen und den Mittelteil des Schenkels mit Blei umwinden.
Eine Grundwicklung legen und 2-3 Spitzen von Straußenfibern einbinden.
Turkey Biots an der Grannen Spitze einbinden. Den Körper mit etwas Lack bedecken und danach ca. 2/3 des Hakens mit dem Biot umwinden.
An der Körpermitte ein Stück schwarzes Turkey Biot befestigen.
An selber Stelle eine weiße Straussenfiber anbringen.
An der Unterseite der Fliege zwei bis vier Pfauegrasfibern einbinden.
Die Straußenfiber in engen Windungen bis etwa 3mm an das Hakenöhr winden und abbinden. Etwas Lack an die Unterseite des schwarzen Biots und über den Körper legen.
Abbinden, mit einem Kopfknoten versehen und lackieren. Zuletzt die Beinchen auf die gewünschte Länge kürzen. Viel Spaß beim Nachbinden!
Sven Ostermann – Marbled Sedge
Getreu dem Vorsatz: Gefischt wird am Abend bis es zu dunkel wird, entschied sich Sven für die trockene Variante der Marbled Sedge. Ob geschlittert oder in der Drift – mit Sedges/ Caddis trocken zu fischen ist spektakulär. Als bestünde Sorge sich einen proteinreichen Happen entgehen zu lassen, stürzen sich Forellen mit wenig Rücksicht auf die Fliege – spektakuläre Bisse machen das Fischen mit einer trockenen Sedge so reizvoll.
Die Flügel dieses Musters werden vom Prinzip her, wie bei der Slowenischen Segde hergestellt. Bei der slowenischen Methode werden die Federn auf einen aufgespannten Damenstrumpf geklebt und danach passend ausgeschnitten. Mit Tegaderm geht das einfacher, denn es klebt auch im nassen Zustand und lässt sich wunderbar verarbeiten. Die Flügel bleiben im Gegensatz zur slowenischen Methode jedoch weich und geschmeidig.
Bindematerial:
Haken: Standard Trockenfliegenhaken #10-14
Bindefaden: Dyneema
Körper: hellbraunes/beiges Eichhörnchendubbing
Rippung: Bindefaden Dyneema
Flügel: Rebhuhnschulterfeder mit Tegaderm rückseitig verstärkt
Haken einspannen, Grundwicklung legen und am Hakenende das Material zur Rippung einbinden.
Dubbing am Bindefaden anlegen und einen kräftigen Körper formen.
Mit gleichmäßigen, offenen Windungen den Körper rippen.
Nachdem die Rebhuhnfedern zuvor bereits am Tegaderm angebracht und danach zugeschnitten wurden, auf beiden Seiten des Hakens befestigen.
Nun eine Dubbingschlaufe zur Verarbeitung der CDC Fibern anbringen.
Das CDC wie in dieser Anleitung beschrieben in der Dubbingschlaufeanbringen und um den Haken winden. Nach jeder Windung, das CDC nach hinten streifen. Mit einem Kopfknoten versehen und mit Bindelack versiegeln. Viel Spaß beim Nachbinden!
Discover more from Forelle & Äsche | Fliegenfischen | Fliegenbinden
Subscribe to get the latest posts sent to your email.
Leave a Reply