Bislang hatte ich den Steinfliegen relativ wenig Aufmerksamkeit geschenkt, bei meiner Wahl zur Nachahmung der Beute von Forelle & Äsche. Gelten Steinfliegen doch zum Einen als besonders anspruchsvoll an die Güteklasse und Wasserqualität ihres Habitats, was ihr Auftreten und den Anteil an der Biomasse eines Gewässers gehörig einschränkt. Zum Anderen haben diese zumindest für den europäischen Fliegenfischer eine geringere Bedeutung als Eintags- oder Köcherfliegen. Ein Blick durch einen Kunstfliegenkatalog bestätigt diese Meinung. Doch ein Erlebnis und eine Schilderung sollten meine Ignoranz gegenüber dieser seltener auftretenden Ordnung an Fluginsekten ändern.
Als ich meine Einstandsforelle der diesjährigen Saison – die ich immer zum Verzehr mitnehme – ausnahm, konnte ich neben zwei halb verdauten Mühlkoppen, eine geringe Anzahl an dunklen Nymphen von ungefähr 3cm feststellen. Drei deutliche Thorax Segmente mit leicht gespreizten Flügelscheiden sowie zwei lange Fühler, liessen den Rückschluss auf eine ‘Large Stonefly’ zu. Die Schilderung des FSV Bröltal Geschäftsführers Uli Dech, in dessen Insektenbestimmungsseminar sich eine fleischfressende ‘Large Stonefly’ auf dem Bestimmungsteller sich über eine Eintagsfliegennymphe hermachte, hinterliess einen bleibenden Eindruck und versicherte mir somit, dass ‘Large Stoneflies’ in Flüssen des deutschen Mittelgebirges, noch immer – vielleicht auch wieder – gute Konditionen finden um Ihren Auskommen nachzugehen.
Hans Hilgers und Sven Ostermann widmen sich somit in diesem Beitrag der Reihe ‘Fliege des Monats’, der Large Stonefly (Dinocras cephalotes, Perlodes microcephalus u.a.), deren Larven gelblich bis dunkelbraun erscheinen und deren Schlupf bereits im Februar/ März beginnt und sich bis in den Mai streckt.
Sven Ostermann – Large Stonefly – Wolf Nymphe
Der Schöpfer dieser Nymphe ist Manfred Wolf aus dem schwäbischen Giengen und diese Fliege wurde erstmals in Frank de la Portes Buch “Nymphenfischen” von 1983 vorgestellt. Es handelt sich um ein Gruppenmuster und hier speziell um eine typische Reizfliege.
Statt die Nymphenbeine im vorderen Teil der Fliege einzubinden, werden diese über den ganzen Haken verteilt. Für das Originalmuster ist ausschließlich dunkelgraues Kaninchendubbing vorgesehen, allerdings wird in dieser Anleitung auf Squirrel Dubbing zurückgegriffen, da es Sven gerade recht erschien. Auch heißt es, dass dieses Muster in braun gebunden seine Wirkung verliert, was bislang nicht bestätigt werden konnte.
Je nach Gewässer und Farbe des Bodengrundes sind nach Svens Erachtens auch wesentlich hellere Farben erfolgreich. Einzig die Beinchen sollten in einer kontrastierenden Farbe gewählt werden, am Besten in schwarz.
Bindematerial
Haken: Langschenkeliger Nymphen- oder Streamerhaken Größen 6 bis 12
Körper: Dubbing – dunkelgraue Kaninchen- oder Squirrel (Eichhörnchen)
Schwänzchen und Beine: schwarze Biots
Flügelscheiden: dunkelbraune bis schwarze Truthahnfiebern
Kopf: Schwarze Bindeseide
Bindegarn: Olive
Den langschenkeligen Haken im Bindestock fixieren und vom Hakenöhr bis zur Hakenspitze mit Blei umwickeln. Auf der Höhe des Thorax eine weitere Lage Wickelblei anbringen.
Das Blei mit dem Bindegarn gut umwickeln und am Hakenende ein wenig Dubbing anbringen. Danach links und rechts die Biots einbinden.
Am hinteren Drittel des Hakens einen konischen Hinterleib der Stonefly formen. Wieder werden jeweils links und rechts die Biots eingebunden.
Die Einbindestelle der Biots mit Dubbing umwickeln und dieses bis ungefähr zur Körpermitte wickeln. Hier wird dann am Hakenrücken eine dunkle Truthahn Fiber angebracht, die später als Flügelscheide über den Thorax gelegt wird.
Den Körper nun bis zum öhrnahen Ende, des durch die zweite Lage Wickelblei betonten Thorax, mit Dubbing umwickeln. An dieser Stelle werden nun noch einmal Biots eingebunden, welche die vordersten Beine der Stonefly nachahmen. Die Einbindestelle wird mit Dubbing umwickelt.
Die Truthahn Fiber nun über den Rücken legen um die Flügelscheiden anzudeuten und mit kräftigen Windungen am Kopf abbinden.
Vor dem Abbinden der Fliege, das Garn mit einem wasserfesten, schwarzen Stift färben und letztlich mit einem Kopfknoten versehen.
Die kräftigen, abgespreizten Beine der Large Stonefly sind aus dieser Perspektive gut zu sehen.
Hans Hilgers – Large Stonefly
Bindematerial
Haken: Langschenkliger Nymphen- oder Streamerhaken Größen 8
Bindegarn: Braun
Körper: Turkey Biots (Truthahn Grannen) und Wickelblei
Thorax: Dubbing (Glister, braun und weinrot)
Flügelscheiden: Turkey Biots (Truthahn Grannen)
Fühler: Reiherfeder
Den langschenkeligen Haken im Bindestock fixieren und vor der Beugung ein wenig Dubbing (hot fiery brown oder ähnlich) anbringen.
Mit ungefähr 15 Umwindungen des Wickelbleis, der Large Stonefly etwas Gewicht verleihen.
Am Hakenende links und rechts jeweils einen Turkey Biot einbinden.
Mit dem Bindegarn das Blei gut umwickeln, um dieses vor Rutschen zu sichern und um einen gleichförmigen Körper zu formen.
Am Hakenende eine weitere Granne (Turkey Biots) an der Spitze einbinden. Truthahn Grannen (Turkey Biots) sind länger als die einer Gans (Gosse Biots) und eignen sich dadurch besonders gut zur Formung von selbst großen Nymphenkörpern. Biots sind leicht gewölbt und abhängig von der Wölbungsrichtung, erzeugen Biots einen gerippten oder flachen Körper. Somit achten wir darauf, die konkave (ausgehöhlte) Seite vor Augen zu haben.
Das Turkey Biot fassen und in gleichmäßigen Windungen bis ungefähr zur Hakenmitte umwickeln. Die Grannen, wenn diese im vorigen Schritt korrekt eingebunden wurden, hinterlassen eine schöne, akzentuierte Körperrippung.
Im vorderen Hakendrittel mit etwas Dubbing einen Thorax (Brustkorb) andeuten. Am vorderen Ende des Thorax – nahe dem Hakenöhr einen weiteren Turkey Biot als Flügelscheide einbinden. Das Bindegarn an den hinteren Thoraxabschnitt zurückführen und das Biot auch an dieser Stelle mit zwei bis drei Umwicklungen fixieren.
Mit etwas weinrotem Dubbing, die Lücke zwischen dem Biotkörper und der Thorax füllen, sowie vor und hinter dem Biot der als Flügelscheide dient, einen gleichmäßigen Brustkörper formen.
Die Truthahngranne (Turkey Biot) über den Thorax legen und am Ende desselben fixieren.
Unter der Truthahngranne (Turkey Biot) erneut ein wenig Dubbing einbinden um für eine weitere Segmentierung des Brustkörpers (Thorax) zu sorgen. Das Turkey Biot danach ein weiteres Mal einige Millimeter vor dem Öhr abbinden.
Wurde der vorige Schritt wie beschrieben ausgeführt, besteht der Brustkörper aus zwei deutlichen Segmenten. An den verbleibenden paar Millimetern Haken jeweils links und rechts eine Reiherfeder als Fühler anbringen.
Zu guter Letzt mit einem Kopfknoten versehen und fertig ist die Large Stonefly.
Viel Spass und Erfolg, Euch allen beim Nachbinden der beiden fängigen Large Stonefly Imitationen. Tight Lines!
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Anonymous says
Sehr geehrter Herr Reisinger,
vielen Dank für die ergänzende Stellungnahme. Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass man die Wolf-Nymphe natürlich auch unbeschwert und kleiner binden kann und darf; hätte wohl von mir erwähnt werden sollen.
Ich persönlich finde die Fischerei mit so großen, stark beschwerten Fliegen auch nicht prickelnd, es gibt jedoch in vielen Gewässern Stellen, wo die Umstände ein schweres Muster erforderlich machen, um überhaupt in die Nähe eines Fisches zu kommen; gerade auch im späteren Frühjahr (April/Mai), mit oft noch höheren Wasserständen. Genau dafür ist diese Fliege gedacht; auch das hätte von mir erwähnt werden sollen.
Am wichtigsten finde ich jedoch Ihren Hinweis, dass die Fische im Frühjahr noch vom Winter geschwächt sind. Für mich der Grund, nicht in den ersten Tagen/Wochen der Saisoneröffnung ans Wasser zu gehen und mit vielen anderen Kollegen im Eröffnungszirkus es den Fischen schwerer zu machen, sich zu erholen.
Zum Schluss möchte ich mich noch herzlich für das Lob zu den Bildern bedanken, besonders von Ihnen, da ich umgekehrt Ihre hervorragenden Bilder immer wieder bewundere.
Tight lines and dry socks
Sven Ostermann
Walter Reisinger says
Hallo Tankred,
grundsätzlich ist Dein Bericht gut geschrieben und auch die Fotos sind so wie sie sein sollen. Ich könnte sie nicht besser machen.
Enttäuscht bin ich von der Wahl eines extrem beschwerten Musters als Frühjahrsfliege und ich möchte Dir die Gründe dafür auch gerne erklären.
Im Frühjahr sind die Fische vom Winter geschwächt und nehmen unter Wasser unselektiv vieles auf was sie als Nahrung erkennen. Besonders kleine Fische sind um diese Zeit gierig in der Nahrungsaufnahme und werden von großen Haken schwer verletzt. Bitte bedenke auch, dass die Äschen noch Schonzeit haben und um diese Jahreszeit mit solchen Mustern besonders leicht zu fangen sind – willst Du das?
Dein Blog wird von vielen Fliegenfischern besucht, auch solchen denen dies möglicherweise nicht so bewusst ist und die nur gelegentlich fischen gehen. Diese FF werden ermutigt mit solchen Mustern um diese Jahreszeit zu fischen. Als verantwortungsvoller Autor solltest Du mit Deinen Berichten dies berücksichtigen, denn wir haben gegenüber den Fischen auch Verantwortung.
Einige Bemerkungen noch zu Deinen Argumenten:
Auch bei niedrigen Temperaturen schlüpfen um diese Jahreszeit Eintagsfliegen, man muss nur wissen wann dies ist und welche Arten in welchen Gewässern vorkommen. Je kühler es ist, desto länger bleiben die Duns auf der Wasseroberfläche sitzen, was unsere Chancen deutlich erhöht.
Ich stelle auch nicht Trocken- und Nassfliegenfischerei über andere Disziplinen. Es macht mir nur viel mehr Spaß und ich habe die Chance einen Fisch den ich nicht fangen will, gar nicht anzuwerfen oder ihm die Fliege wegzuziehen.
In meiner Fliegenbox findest Du auch beschwerte Muster und ich fische auch gelegentlich mit beschwerten Nymphen. Wenn ich damit nicht Erfahrung hätte, würde ich dazu nicht Stellung nehmen.
Das Angelgerät das wir verwenden, wurde entwickelt um eine unbeschwerte Fliege auf Distanz zu werfen. Muster wie die Wolf Nymphe, die ich kenne und mit der ich übrigens auch schon erfolgreich gefischt habe, kann man einfacher mit einer leichten Spinnrute als mit einer Fliegenrute werfen.
Ich leugne nicht, dass fischen mit beschwerten Mustern sehr erfolgreich sein kann. Falls Du jemals erlebt hast wie tschechische Fischer mit der Technik des „Czech Nymphings“ an einem Tag an der Gmundner Traun an die 50 Fische gefangen haben, davon zwei drittel untermassig (wovon sicherlich ein Teil jämmerlich zugrunde gegangen ist) wirst Du meine Abneigung gegen unkontrolliertes Fischen mit beschwerten Mustern verstehen.
Tight lines
Walter Reisinger
Tankred Rinder says
Hallo Walter,
Deine Gründe zu gestrigem Kommentar sind nun völlig klar und schlüssig. Aus Deinen Worten spricht ein Fliegenfischer der durch langjährige Ausübung des Hobbys eine Stufe des Sports erreicht hat, in dem das Wie viele? Wie groß? Womit? schon längst transzendiert wurde.
Das Internet in dieser unverbindlichen Art – wie man sie sonst aus dem freundschaftlichen Gegenüber am Wasser oder in unterhaltsamer Runde kennt – verführt all zu leicht zu raschen Äusserungen, deren feine Nuancen und Beweggründe durch den Wegfall von Mimik und Gestik umso leichter missverstanden werden.
Deine Argumentation ist von A bis O durchdacht und schlüssig. Mehr noch, sie löste in mir eine Gedankenkette aus, dich ich bislang vielleicht bewusst nicht so wahrnahm. Einzig der Schwierigkeit des Wurfs einer beschwerten Nymphe stimme ich nicht ganz zu. Wird doch hierzulande standardmäßig für die meisten fischereilichen Belange eine 5-er Rute eingesetzt. Für mein Empfinden, zu starke Artillerie für heimische Fische. Eine 4-er tuts auch. Doch Nebensache!
Ansonsten stimme ich Dir in allen Punkten zu und habe diesen vielleicht nicht die tief blickende Überlegung gewidmet, wie es meinem in öffentlichen Raum agierenden Handeln angemessen gewesen wäre.
Besonderen nachhaltigen Eindruck hinterliessen vor allem jene Argumente:
a. Besonders kleine Fische sind um diese Zeit gierig in der Nahrungsaufnahme und werden von großen Haken schwer verletzt.
b. Bitte bedenke auch, dass die Äschen noch Schonzeit haben und um diese Jahreszeit mit solchen Mustern besonders leicht zu fangen sind.
c. Auch bei niedrigen Temperaturen schlüpfen um diese Jahreszeit Eintagsfliegen. Je kühler es ist, desto länger bleiben die Duns auf der Wasseroberfläche sitzen, was unsere Chancen deutlich erhöht.
d. Ich stelle auch nicht Trocken- und Nassfliegenfischerei über andere Disziplinen. Es macht mir nur viel mehr Spaß und ich habe die Chance einen Fisch den ich nicht fangen will, gar nicht anzuwerfen oder ihm die Fliege wegzuziehen.
e. Falls Du jemals erlebt hast wie tschechische Fischer mit der Technik des „Czech Nymphings“ an einem Tag an der Gmundner Traun an die 50 Fische gefangen haben, davon zwei drittel untermassig (wovon sicherlich ein Teil jämmerlich zugrunde gegangen ist) wirst Du meine Abneigung gegen unkontrolliertes Fischen mit beschwerten Mustern verstehen.
Ein Mitgrund bei der Auswahl der Muster, der mich besonders für die Wolfnymphe begeistern konnte, ist der Verzicht auf den mittlerweile obligaten Goldkopf, der doch bei sehr vielen FF ganzjährig zum Einsatz kommt. Ich wollte gerne zeigen, dass man auch ohne Perlen gut beschwert fischen kann.
Meinen Rückschluss – ohne dabei zu werten – dass Du klassische Trocken & Nassfischerei über andere Formen des Fischen stellst, entnahm ich der Passage zu den Large Stonefly Deines Buches:
‘Ähnlich der Fischerei mit Köcherfliegenpuppen- Nachahmungen ist die Verwendung großer, beschwerter, Steinfliegenmuster in den letzten Jahrzehnten (aus der amerikanischen Fischereipraxis kommend) in Europa übernommen worden. An vielen ausgewählten Fliegenstrecken sind solche beschwerten Muster allerdings verboten oder zumindest verpönt. Wir haben bewusst kein derartiges Muster in den Bindeteil aufgenommen, weil auch wir der Meinung sind, dass diese mit Fliegenfischen im herkömmlichen Sinn nicht vereinbar sind’.
Ich bin Dir dankbar, mir und meinen Lesern einen wichtigen Aspekt aufgezeigt zu haben, die uns anvertraute Natur und Ihre Geschöpfe bei der Ausübung unseres Hobbys bewusster und mit dem höchstmöglichen Respekt zu behandeln.
Hat mich wirklich sehr gefreut nocheinmal von Dir zu diesem Thema gehört zu haben.
Allerbeste Grüße
Tankred Rinder
Hans says
Hallo Tankred,
ich finde deinen Bericht sehr gut!
Die Fliege mit der bebilderten Bindeanleitung von Sven hat mir so gut gefallen, dass ich für mich dieses Muster mal binden und fischen werde.
Freue mich schon auf die nächste Muster von Sven und evtl. auch von dir. Würde mich freuen wenn wir so weiter machen würden.
Viele Grüße
Hans
Tankred Rinder says
Hallo Hans,
danke für Dein Kompliment. Ich bin von beiden Mustern sehr begeistert und werde beide mit absoluter Gewissheit ans Vorfach knüpfen.
Ich freue mich auch schon auf das nächste Muster und ich schlage vor wir stimmen uns dazu in der nächsten Woche ab.
Allerbeste Grüße
Tankred
Anonymous says
Lieber Tankred ,
Ich möchte dich ganz herzlich bedanken für den Interessante betrag & deine konstant Arbeit mit dein Seite Forelle & Asche. Du hast sicherlich viele Leser die gar nicht zu Wort melde aber von meine Seite aus Ich kann dir nur hier unterstuzen & verstarken,
Vielich ist ein Thema Nicht relevant für jemand aber Enttäuschend!!!!!!!! Ist es auf keinen fall.
Lieber Tankred bitte weiter so !
Grüsse CJ
Tankred Rinder says
Lieber CJ,
danke vielmals für Deine ermutigenden und unterstützenden Worte! Die etwas harsche Kritik des Lesers – verständlich unter dem Blickpunkt die klassische Trocken- und Nassfliegenfischerei über andere Disziplinen zu stellen – zeigt mir aber auf, dass Forelle & Äsche in der Zwischenzeit hohen Ansprüche gerecht werden muss.
Kritik, sowie Anregungen nehme ich zur Kenntnis und unterziehe diese einer genaueren Prüfung. Beirren werde ich mich jedoch dadurch nicht lassen, den Versuch zu unternehmen, Fliegenfischen in ALL seinen faszinierenden Facetten einem sicherlich interessierten Publikum näher zu bringen. Vielleicht mag es nicht jeder Leser wahr haben wollen, doch nur durch egalitäre Öffnung verstaubter Strukturen, wird das Fliegenfischen auch in Zukunft von Bedeutung sein können. Dir als Engländer muss ich sicherlich nicht erzählen, wie das aufkommende Stillwater Fishing in England während der 60er-70er Jahre, das am Totenbett liegende englische Fliegenfischen vor der Bedeutungslosigkeit rettete.
Somit verabschiede ich mich für heute mit den Worten meines Landsmannes Gustav Mahler: ‘Tradition sei schließlich nicht Anbetung der Asche, sondern Weitergabe des Feuers’.
Es freut mich sehr, dass ich Dich in den letzten Wochen/ Monaten mit meinen Beiträgen unterhalten konnte!
Allerbeste Grüße
Tankred
Walter Reisinger says
Enttäuschend!!!!!!!!
Als Frühjahrsfliege eine bleibeschwerete Steinfliegennymphe zu präsentieren, die einen mehrjärigen Entwicklungscyklus hat und die man in allen Grössen das ganze Jahr über in passenden Gewässern findet, geht am Thema vorbei.
Im April bricht die Vegeation auf. Viele Insekten schlüpfen die man alle mit Trockenfliegen oder Nassfliegen ideal imitieren kann – wo sind hier passende Muster?
Dieser Bericht passt auch nicht zu den wirklich hervorragenden Berichten über die North Country Flies und den Spidern.
mfg
Walter Reisinger
Tankred Rinder says
Hallo Walter,
ich bedaure, dass die Veröffentlichung dieser Woche, im Gegensatz zu den vorher gegangenen, Deinen Geschmack nicht treffen konnte. Ich hatte jedoch viele Gründe, die Large Stonefly als Muster für den Monat April zu wählen.
1. Die Hauptschlupfzeit der Large Stonefly ist von März – Mai
2. Fliege des Monats egal in welcher Publikation, ist eine subjektive – wenn auch biologisch korrekte – Sichtbarmachung der aquatischen Geschehnisse in mitteleuropäischen Gewässern.
3. Ich kann über das Wetter in Österreich der letzten Wochen nicht urteilen. Hier in Westdeutschland, hatten wir bis vor einer Woche noch Temperaturen bis maximal +5 Celsius. Auch wenn das WE vorsommerliche Temperaturen bescherte, so wird die nächste Abkühlung bereits vorhergesagt.
4. Grundnahe Nahrungsaufnahme ist und bleibt für den Fliegenfischer eine Realität und ich vertrete die Meinung, dass Nymphenfischen – auch beschwert – eine herausfordernde Disziplin sein kann.
5. Eine Analyse der Suchbegriffe auf Forelle & Äsche rechtfertigt die Veröffentlichung. Unter der Bewahrung von persönlicher Authentizität, möchte ich auch dem Leserinteresse gerecht werden.
Forelle & Äsche versucht ein weites Spektrum an Lesern anzusprechen, um somit Fliegenfischer für die eine oder andere Idee zu begeistern, oder sich in dieser bestätigt fühlen. Du als publizierter Verfasser von Artikeln in deutschsprachigen Fliegenfischermagazinen, wirst unter unter Umständen auch manchmal am persönlichen Geschmack Deiner LeserInnen vorbei gezielt haben.
Dass Du abgesehen von viel Lob – wie auch in diesem Kommentar – gelegentlich Kritik an meinen Veröffentlichungen anbringst, bestätigt mich in meiner Absicht mit Forelle & Äsche, interessante Artikel zu verfassen und dabei auch Meinungen zu vertreten, die mitunter nicht immer von jedem geteilt werden.
Beste Grüße
Tankred Rinder
SvenOstermann says
Gut geworden, danke!
Tankred Rinder says
Moin, das war mit Deiner und Hans’ Hilfe auch nicht besonders schwer. Danke an Euch!