Auskriecher, Aufsteiger, Emerger: wie auch immer man sie benennt. Wodurch sich diese Muster auszeichnen, ist ihre außerordentlich Anziehung die diese auf Forelle & Äsche ausüben. Das Muster imitiert das letzte Entwicklungsstadium von der Puppe zum geschlüpften Insekt. Genauer gesagt den Moment, an dem sich Puppen unter größter Anstrengung aus ihrer Hülle befreien um letztlich zum flugfähigen Insekt zu werden.
Forelle & Äsche klinken sich in diesen Moment instinktiv ein. Der Aufstieg der Nymphe löst in ihnen den Impuls aus, die Puppen im verletzlichsten Moment ihres Daseins von der Oberfläche zu schnappen. Hilflos treiben diese mit sich selbst im Kampf flussab, um sich von ihrer monatelang Schutz bietenden Hülle zu befreien. Teils unter Wasser, teils den Oberflächenfilm bereits durchbrochen, stellen Emerger eine leichtere Beute dar, als geschlüpfte und jederzeit zur Flucht bereite Insekten.
Zur Trockenfliegenfischerei sind Emerger meine erste Wahl, da nach meiner Erfahrung Forelle & Äsche, diese in neun von zehn Fällen der aufrechten Trockenen vorziehen. Sie eignen sich ferner als verlässlichster Partner in einer Trockenfliege/Nymph Kombination.
Der Parachute Adams Emerger verbindet die farbliche Materialattraktivität der Adams – Kaninchenfell, Grizzly Hecheln in Kombination mit Braun od. Ginger – mit der Anziehungskraft tief in der Wasseroberfläche liegender Fliegenmuster. Die Hechel wird dabei nicht um den Haken gebunden, sondern um den Stamm der eingebundenen Sichthilfe. Die Hecheln liegen in der Folge am Wasser wie die Kappe eines Fallschirms (engl.: Parachute).
An etwa ein Drittel des Hakenschenkels das Polygarn mit einigen Achterwicklungen fixieren. Als Sichthilfe eignet sich ebenfalls Polypropylengarn oder Kalbschwanz.
An der Sichthilfe einen Stamm binden, der als Basis für die spätere Hechelwindungen dient. Der Stamm sollte die Höhe des später geformten Thorax einnehmen.
Das Bindegarn zur Hakenbiegung führen und einige Fibern einer Grizzly und einer Ginger Hechel als Schwänzchen einbinden. Um einen gleichförmigen Körper zu formen, das Restmaterial der Fibern nicht entfernen, sondern entlang des Hakenschenkels mit dem Bindegarn umwickeln.
Etwas Unterfell von Kaninchen vermischt mit einigen raueren Grannen um das Bindegarn spinnen und bis zur Sichthilfe einen gleichmäßigen Körper wickeln. Die Originalbindeweise benutzt das Fell der Bisamratte (Muskrat) als Dubbing. Kaninchen eignet sich als ausgezeichneter Ersatz, für das in Europa weniger geläufige Bisamfell.
Zwei gleichlange Grizzly und Ginger Hahnenhecheln einbinden. Die beiden Hecheln gut fixieren, weiteres Kaninchenfell an das Garn spinnen und damit den Thorax formen. Die Originalbindeanleitung verwendet braune Hahnehecheln. Ich gebe Ginger den Vorzug, weil ich an den von mir befischten Flüssen, häufig hellere Insekten vorfinde.
Mit einer Hechelklemme die beiden Hecheln fassen und von oben beginnend, drei bis vier Wicklungen um den Thorax vornehmen. Anschliessend, die Hecheln vor dem Hakenöhr ein- und abbinden. Dieser Vorgang ist eigentlich der delikateste Bindeschritt, da man leicht die abstehenden Fibern unbeabsichtigt einbindet. Das Bindegarn also so gut es geht, bei jeder Windung zwischen den Fibern bewegen um diesen unerwünschten Effekt zu vermeiden. Persönlich binde ich den Emerger mit 4 – 5 Half-hitch (Halbstich) ab. Diese sind reissfest genug und zur Stärkung versehe ich sie mit einem Tropfen Bindelack. Zu guter Letzt wird die Sichthilfe auf die gewünschte Länge gestutzt.
Alternative Aufsteiger, Auskriecher und Emerger Muster
So machen es die Pros:
http://www.youtube.com/watch?v=1P7Kj1Tupe8&feature=related
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