Sommerzeit bedeutet unter anderem Landinsektenzeit. Ungelenkig und tollpatschig bewegt sich so mancher Käfer am Uferbewuchs und findet sich, ob aus Übermut oder durch eine Brise Wind, häufig ungewollt im Wasser. Forelle & Äsche schätzen diese rare Spezialität und ein am Uferrand treibender, im Wasser strampelnd Käfer, wird als Gelegenheitsbeute von Salmoniden bereitwillig akzeptiert. Diese Imitation überzeugt durch die Hinzunahme der Gummibeinchen, die diesem Muster durch das verführerische Spiel der Beinchen, höchste Anziehungskraft verleiht.Der Foam Beetle ist vielfältig einsetzbar und kann durchaus bei einem Auftreten anderer schwarzer Landinsekten wie Gnats (Haarmücken) oder sogar Ameisen erfolgreich zum Einsatz gebracht werden, sollte kein exaktes Imitat in der Fliegendose vorrätig sein. Reisinger/Bauernfeind/Loidl behaupten in Entomologie für Fliegenfischer, das Pellet gewöhnte Zuchtforellen, Käferimitationen auch zu anderen Jahreszeiten attackieren würden. Wie dem auch sei, die Kombination aus irisierendem Dubbing oder Pfauengras und dem verlockenden Schaukeln der Gummibeine im Wasser, lässt Salmoniden mit Herzenslust nach einem in der Wasseroberfläche treibenden Käfer steigen.
Foam Beetle sind einfach zu binden, wenn man bestimmte Charaktereigenschaften der verwendeten Materialien beim Binden berücksichtigt. Schwarze Fliegen, insbesondere in kleinen Größen, sind manchmal schwierig im Wasser zu sehen. Abhilfe schafft somit, das Einbinden einer Sichthilfe in leuchtkräftiger Farbe. Der Schaumkörper verleiht dem Muster genügend Auftrieb um selbst nach mehrfachen Fängen, ohne die Zunahme von Schwimmpräparat einsetzbar zu sein.
Einen leichtgewichtigen Haken im Bindestock fixieren und mit schwarzem Bindegarn, ein ungefähr fünf Zentimeter langes und 3-5mm breites Stück Schaum nahe dem Hakenöhr einbinden.
Schaumstoff tendiert dazu, leicht um den Haken zu rutschen. Somit ist es wichtig das Material gut und fest einzubinden. Am besten man formt einen relativ gleichmäßigen Körper mit mehreren engen Umwicklungen. Diese sollten wie bei vielen anderen Fliegen auch bis zur Widerhakenspitze reichen.
Ein gute Menge Peacock Dubbing um den Bindegarn winden. Glister Dubbing und ähnlich synthetische Materialen sind weniger griffig als Körperfelle. Somit lohnt es sich das Garn vorher mit Bindewachs zu versehen. Anschliessend das Dubbing um den Haken winden und einen durchaus voluminösen Körper formen.
Einige Millimeter vor dem Hakenöhr, ein ungefähr 3cm langes Gummibein in 45-60° Winkel einbinden.
Den vorherigen Schritt wiederholen und dabei die Gummbeine überkreuzen und entgegen gesetzt einbinden.
Den Schaumstoff nun nach vorne klappen und somit den Körper formen. Bei diesem Bindeschritt gilt es darauf zu achten, den Schaumstoff nicht zu straffen und dem synthetischen Material dadurch seine Auftriebsfähigkeit zu nehmen. Vor dem Hakenöhr fixieren und gut einbinden.
Nun etwas Hi-Vis Antron an der Abbindestelle des Schaumstoffkörpers einwickeln. Mit einigen Achterwicklungen fixieren, und durch umbinden des Antrons einen kleinen Stamm formen. Somit weist das Antron aufrecht nach oben.
Zu guter letzt die Sichthilfe und die Gummibeine auf die gewünschte Länge kürzen und mit 2-3 Half-hitch Knoten (Halbstich) abbinden. Fertig ist nun ein verführerisches Trockenmuster für die Sommermonate, dem Forelle & Äsche schwer widerstehen können.
So machen es die Pros
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