Es wird oft behauptet: Kann man erst eine schöne Trockenfliege binden, kann man beinahe alles binden. Diese Aussage setzt das Trockenfliegenbinden mit großen Schwierigkeiten gleich – doch weit gefehlt. Es gibt viele andere Muster die einfacher zu binden aussehen, doch ungleich aufwendiger zu meistern sind.
Der Schlüssel zu gut gebunden Trockenfliegen lautet somit:
Hochwertiges Material
Größenverhältnis
Detailgenauigkeit
Übung
Der gezeigten Bindeanleitung folgen
* Diagrammpfeile entsprechen nicht der tatsächlicher Länge und dienen einzig der Orientierung.
A. Schwänzchen Länge – 2.5 Hakenöffnungen
B. Hechellänge (Hakenschenkel bis Hechelspitze) – 1.5 Hakenöffnungen
C. Flügellänge – 2 Hakenöffnungen
D. Flügelanbindestelle – am ersten 1/3 des Hakenschenkels
Hält man sich an diese Regeln, werden klassische Trockenfliegen in kürzester Zeit perfekt gelingen.
Obwohl man keine makellosen, atemberaubende Fliegen braucht um auch Fische zu fangen, behauptet sich eine gut proportionierte Fliege in vielen Situationen. Diese Trockenfliege schwimmt besser und hinterlässt ein exakteres Profil am Wasser. Hinzu kommt der Wow-Effekt den eine Fliegendose mit einwandfrei gebundenen Fliegen hinterlässt. Freunde und andere Fliegenfischer kommen aus dem Staunen nicht heraus.
Die hier vorgestellten Techniken werden in der Regel erst nach einigen Jahren Übung und durch das Beobachten anderer erfahrener Fliegenbinder erlangt. Werden Anleitungen dieser Art einem PlayStation Spiel beigelegt, würde man der Mogelei beschuldigt werden. Mit dieser Übung wird euch eine verdichtete Lektion zum Erlernen des Trockenfliegenbinden erteilt. Analysiert, erlernt und übt diese Techniken und wendet diese, an Mustern ähnlicher Art an.
Denkt daran, bei Fragen steht Euch Barry gerne zur Verfügung. Postet einfach eure Frage in den Kommentarteil seines Beitrags – Traditionelle Trockenfliegen.
Wenn Ihr eine Nachricht erhalten möchtet, wann die nächste Lektion im Fliegenbindekurs für Anfänger veröffentlicht wird, hinterlasst bitte Eure Email Adresse auf der Homepage von The Featherbender. Danke!
Den Haken im Bindestock fixieren und darauf achten, dass der Schenkel horizontal liegt.
Das Garn am Haken anbringen und den Hakenschenkel mit einer gleichmäßigen Grundlage bedecken.
Nehmt ein Goldfasan Tippet in die Hand und fügt einen Schnitt ein wie abgebildet. Belässt man die Tippet Fibern am Federkiel, sind diese optimal gleichgerichtet und in der richtigen Position beim späteren Einbinden.
Legt eine Seite des Tippets auf den Hakenschenkel und passt die korrekte Länge an (s. Proportionen Abbildung) und bindet diese ein.
Stutzt die Tippets an ungefähr 2/3 der Hakenlänge oder an der Stelle an der Ihr die Flügel einbinden werdet. Werden die Tippets kürzer geschnitten, erhält man beim Binden einen ungleichförmigen Körper. Die Tippets Enden nun mit dem Garn niederbinden und bedecken. An der Einbindestelle der Flügel, mit dem Garn nun zwei kleine Erhöhungen in 1mm Abstand binden. Dieser Bindeschritt erzeugt eine kleine Furche, an dem später die Federnstämme eingelegt und eingebunden werden.
Zwei fächerförmige Federn vorbereiten, indem die unteren Fibern vom Stamm entfernt werden. Noch muss man sich keine Gedanken darüber machen, dass die Flügelspitzen nicht gleichförmig verlaufen. Das wird später korrigiert.
Der Stamm einer Feder wird nun in die Furche gelegt und mit einer Standard Kreuzwicklung am Haken angebracht.
Den vorigen Schritt jetzt mit der zweiten Feder wiederholen.
Die Hechelstämme niederbinden und darauf achten, dass die Hecheln vertikal angebracht sind. Danach den Haken mit dem Garn bedecken und dieses dabei an das Hakenende führen. Dort ein Stück Pfauengras anbringen. Um sicher zu stellen, dass das Pfauengras sich korrekt um den Haken windet, wird dieses mit der konkaven Seite in Richtung Hakenschenkel eingebunden. Und auch hier soll die Länge des abzubindenden Materialrests bis an die Hechel reichen. Zuletzt das Garn bis zu 1/3 der Hakenschenkellänge entlang winden.
Mit dem Pfauengras jetzt in engen Windungen 1/3 des Hakens abdecken und abbinden, jedoch nicht abtrennen oder stutzen.
Das Zweite Drittel des Pfauengras nun mit dem Garn überdecken und das Garn mit einigen Windungen zu den Hecheln führen. Die Garnumwicklungen des Pfauengras geben dem Körper der Fliege den gewünschten Umfang.
Nun wird das nächste Segment des Pfauengras bis dicht an die Hecheln gebildet und dort mit ein paar Windungen abgebunden.
Eine Hechel auswählen und zum Einbinden vorbereiten. Die Hechel soll dabei vertikal angebracht werden und das Garn wird danach an das Hakenöhr geführt.
Den Hechelstamm entfernen und das Ende des Pfauengras, vor der Hechel mit einigen Windungen anbringen und einige Millimeter vor dem Öhr abbinden. Das Pfauengras bietet die beste Grundlage für die folgenden Hechelwindungen. Es erzeugt eine Spur in die jede Hechelwindung fallen wird und sorgt dafür das die Hechelspitzen aufrecht stehen, wenn die Hechel um den Haken gewickelt wird.
Mit einer Hechelklemme die Spitzen fassen und die Hechel in gleichmäßigen Windungen um den Haken führen. Dabei darauf achten, dass die Hechel sich nicht verdreht. Ein paar Millimeter vor dem Haken wird die Hechel abgebunden.
Ein stumpfe Schere zur Hand nehmen. Während die Federflügeln mit einer Hand gehalten werden und die Klinge an gewünschter Flügellänge angebracht wird, pressen wir den Daumen gegen die Flügelspitzen und reissen die Spitzen mit einer Drehung des Handgelenks aus. Achtet darauf die Flügel stramm zu halten. Ansonsten reisst man möglicherweise den ganzen Flügel ab.
Fertig ist die Fächerflügel Trockenfliege. Viel Spass beim Üben und Binden!
Der besonders herzliche Dank von Forelle & Äsche richtet sich an Barry Ord Clarke’s The Featherbender, dessen freundliche Unterstützung diese Übertragung aus dem Englischen ermöglichte.
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