Man darf die PTN getrost als Modell für beinahe alle Eintagsfliegen Nymphen bezeichnen. Um etwa 1930 entsprang die originale Pheasant Tail Nymphe (Fasanenschwanz Nymphe), dem Bindestock des legendären Fliegenbinders und Fliegenfischers Frank Sawyer. Er entwarf die PTN um Eintagsfliegen Nymphen der Familie Baetis im River Avon zu imitieren, an dem er Flusswart war. Sawyers Originalmuster bestand aus nur zwei Bindematerialien. Fasanenstoß und Kupferdraht der an Stelle eines Bindfaden benutzt wurde, um der Nymphe zusätzliches Gewicht zu verleihen. Obwohl die PTN in erster Linie eine hervorragende Imitation der schnell schwimmenden Baetis Nymphe darstellt, eignet sich das Muster an etwas größeren Haken als vielseitige Nymphe zum Suchfischen.
Auch wenn für das vorgestellte Muster nur drei Materialien und Bindefaden verwendet werden, ist es förderlich das passende Material zu wählen. Auf den ersten Blick, gleicht eine Fasanenstoßfeder der anderen, nicht wahr? Unter genauer Betrachtung der hier willkürlich gewählten Federn, wird man feststellen dass sich diese stark unterscheiden. Nicht nur Farbe und Schattierung weichen stark von einander ab, sondern auch die Querstreifen variieren zwischen hell und dunkel, sowie dick und dünn. Der wohl wichtigste Faktor ist jedoch die Fibernlänge. Für gewöhnlich finden sich die am stärksten gezeichneten Federn mit den längsten Fibern, mittig auf der Oberseite des Schwanzes.
Bedenkt somit beim Kauf von Fasanenstoßfeder, nicht gleich das erste Angebot das unterkommt zu nehmen. Seht die Federn genau an und wählt ein Exemplar, welches auf die Bindeanforderungen der jeweiligen Fliege abgestimmt ist. Nehmt die Federn genau unter die Lupe. Sieht die Federspitze zerrupft und schmutzig aus, entstammt sie wahrscheinlich einem Zuchtfasan. Wie nicht anders zu erwarten stammen die besten Federn von wilden Vögeln. Überprüft die Federn genau. Sind sie sauber? Lässt sich ein glänzender Schimmer erkennen? Sind alle Fibern vorhanden? Sind Insektenschäden erkennbar? Diese sind an einer dünnen, durchsichtigen Linie zu erkennen, die im 90° Winkel vom Federkiel zur Fiber verlaufen, an der Insekten die winzigen Fibernhaken verzehrt haben.
Denkt daran, bei Fragen stehe Euch Barry gerne zur Verfügung. Postet einfach Eure Frage in den Kommentarteil dieses Beitrags.
Wenn Ihr eine Nachricht erhalten möchtet, wann die nächste Lektion im Fliegenbindekurs für Anfänger veröffentlicht wird, hinterlasst bitte Eure Email Adresse auf der Homepage von The Featherbender. Danke!
Bindematerial
Hook: Mustad S82NP # 18-10
Faden: Olive
Schwanz: Fasanenstoßfeder
Körper: Fasanenstoßfeder
Rippung: Feiner Kupferdraht
Thorax: Pfauengras
Flügelscheide: Fasanenstoßfeder
Beinchen: Fasanenstoßfeder
Den Haken im Bindestock horizontal einspannen.
Eine Grundwicklung bis auf Höhe des Widerhakens legen.
Eine Schwanzfeder mit schönen, langen Fibern auswählen. Um alle Spitzen der Fibern in Linie zu bringen, wird ein Bündel Fibern mit Daumen und Zeigefinger gegriffen und langsam vom Kiel weggestrichen, bis alle Spitzen gleichgerichtet sind.
Die Spitzen fest im Griff, werden die Fibern in einem Schnitt vom Kiel entfernt.
Die Fibern auf dem Haken einbinden und mit drei Windungen über dem Schwänzchen und zwei Windungen darunter fixieren. Das Schwänzchen sollte ungefähr 2/3 der Länge des Hakenschenkels ausmachen.
Circa 10cm feinen Kupferdraht abtrennen.
Den Kupferdraht entlang der gesamten Länge des Hakenschenkels anbringen und bis kurz vor der Schwanzwurzel mit Bindefaden bedecken.
Bevor der Körper gewunden wird, den Kupferdraht über die Unterseite des Hakens auf die Rückseite der Fliege bringen – siehe Abbildung. Ehe man damit beginnt mit den Fibern den Körper zu bilden, darauf achten, dass alle Fibern parallel sind und nicht überlappen.
Wurde mit den Fibern erst 2/3 des Hakenschenkels bedeckt, werden diese mit 4-5 engen Windungen über den Fibern, und zwei Windungen davor abgebunden.
Den Kupferdraht aufgreifen und eine Umwicklung an der Schwanzwurzel, entgegen gesetzt der Binderichtung der Fasanenfibern anbringen. Danach mit 4-5 offenen Windungen die Körperrippung bilden. Am Binderest der Fibern angelangt, einige enge Wicklungen Draht bis ungefähr 3mm vor dem Öhr anbringen.
Das Büschel Fasanenfibern abtrennen und den Kupferdraht mit Bindefaden bedecken.
Nun ein weiteres Büschel Fasanenschwanzfibern hernehmen und diese ein klein wenig in den Körper hinein ragend anbringen.
Zwei Stränge Pfauengras vom Pfauenauge mit einer Schere entfernen. Die Stränge an dieser Stelle sind kräftiger als weiter unten an der Feder.
Die Bindereste der Fasanenfibern – die Flügelscheiden – abtrennen. Das Pfauengras mit der Spitze voran einbinden und die Enden mit Bindefaden in Richtung Öhr bedecken.
Beide Pfauengrasstränge gemeinsam aufgreifen und über den gesamten Vorderkörper winden. Darauf achten, dass sich diese nicht verdrehen oder überkreuzen. Hinter dem Hakenöhr abbinden und die Bindereste entfernen.
Ein kleines Büschel Schwanzfibern vom Kiel abschneiden und wie abgebildet einbinden.
Die Reste entfernen und den vorherigen Schritt an der Rückseite der Fliege wiederholen.
Nun die Fibern die für die Flügelscheiden angebracht wurden hernehmen und über den Vorderkörper falten. Auch an der Stelle darauf achten, dass sich die Fasanenschwanz Fibern nicht überlappen.
Die Fibern auf etwa der Länge des Hakenöhrs abtrennen und mit einem Kopfknoten versehen. Den Bindefaden durchtrennen und die Windungen mit Bindelack versiegeln.
Die fertige Pheasant Teil Nymphe von oben. Achtet auf die Symmetrie zwischen Schwänzchen, Flügelscheide und Beinchen. Frohes Binden!
Discover more from Forelle & Äsche | Fliegenfischen | Fliegenbinden
Subscribe to get the latest posts sent to your email.
Leave a Reply